Die ersten musikalischen Anfänge
Inzwischen ist es ja so, dass der frühe Einstieg in die Welt der Musik zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Babymusikgarten ab 10 Monaten, danach Musikgarten 1 von 18 Monaten bis 3 Jahre, Musikgarten 2 für 3 bis 4 ½ jährige. Musikalische Früherziehung von 4 bis 6 Jahren.
Hier wird der Einstieg in die Musik geebnet, hier wird Musik über gemeinsames Singen, Tanzen und Trommeln in der Gruppe mit anderen Eltern und Kindern praktiziert und spielerisch erlebt. Auch verschiedene Musikinstrumente lernt man kennen und hört bewusst den spezifischen Klang eines Klaviers, einer Gitarre oder eines Akkordeons.
Frühinstrumentalunterricht
Sobald die Wahl auf ein Instrument fällt, das man im Alter von 5 oder 6 Jahren erlernen möchte, wird der Umgang mit der Musik konkreter, es finden bereits Festlegungen statt auf einen bestimmten Klang, der einem gefällt – auf ein bestimmtes Instrument, das einen fasziniert.
Das kann in diesem Alter durchaus schon das Akkordeon sein, denn es ist möglich, ab 5 Jahren mit dem Akkordeonspiel zu beginnen.
Mit 5 Jahren ist man das „Vorschulkind“, im Kindergarten zählt man bereits zu den „Großen“. Einige Kinder möchten bereits in diesem Alter mit dem Akkordeonunterricht beginnen, sie sind neugierig und haben Zeit für ein Instrument.
Braucht man dafür Vorkenntnisse?
Nein. Für jedes Kind wird es zwar von Vorteil sein, wenn es vor dem Instrumentalunterricht die musikalische Früherziehung genossen hat, Voraussetzung hierfür ist es allerdings nicht.
Ist ein Akkordeon nicht viel zu schwer für ein 5-jähriges Kind?
Für 5-jährige gibt es das Vorschulakkordeon, es wiegt nur 2,9 kg und ist auch in seiner Größe für diese Altersstufe konzipiert. Dieses geringe Gewicht wird dadurch erreicht, dass auf der linken Seite des Akkordeons die gesamte Bass-Seite fehlt.
Das Vorschulakkordeon gibt es ausschließlich als Leihinstrument. Es wurde nie in Serie gebaut und ist daher nicht im Handel erhältlich. Da man das Akkordeon im Sitzen spielt, liegt das gesamte Gewicht auf dem Oberschenkel, der Rücken wird also nicht belastet.
Die beiden Trageriemen sowie der Querriemen sorgen für einen sichern Halt des Instrumentes. Die Aufgabe der Riemen liegt also nicht darin, das Akkordeon zu „tragen“, sondern das Instrument am Körper zu fixieren, damit es beim Musizieren nicht hin und herrutscht. Da der linke Arm ständig damit beschäftigt ist, den Balg auf und zu zumachen, um Luft für das Erklingen der Töne ins Instrument zu bringen, braucht man diese Fixierung des Akkordeons am Körper.
Die Eigenheiten des Instruments
Beim Vorschulakkordeon findet die Koordination zwischen dem Töne drücken (rechte Hand) und dem Balg auf und zuschieben (linke Hand) statt.
Das ist „Action“, da regt sich etwas, das ist Lebendigkeit pur, denn man bringt ja nicht nur die Luft ins Instrument, sondern „dosiert“ mit dem Balg auch die Lautstärke, der Balg ist der Atem, die Seele des Akkordeons.
Ihn zu erspüren, mit ihm die Töne zu formen und dem Akkordeon diesen bestimmten Ton zu verleihen, das ist eine ganz besondere Faszination.
Was spielt man auf einem Vorschulakkordeon?
Zunächst geht es um die richtige Haltung des Instrumentes, um eine saubere Balgführung, denn mit Hilfe des Balges werden die Töne erzeugt. Über einfache und witzige Verse werden die Töne erforscht und kennen gelernt. Dies geschieht am Anfang mit nur einer Note und wird nach und nach erweitert, bis sich der Schüler im 5-Tonraum auskennt und hier bereits mit verschiedenen Notenwerten umgehen kann. Auch die Notennamen werden mit Hilfe von Notenkarten und weiterem kindgerechtem Material gelernt.
Wie lange spielt ein Kind auf dem Vorschulakkordeon?
Das Ziel liegt darin, Akkordeon zu spielen, d. h. die rechte Hand spielt auf den Tasten, die linke Hand auf den Bassknöpfen. Da das Vorschulakkordeon aufgrund seines geringen Gewichtes nur über eine Tastatur-Seite verfügt, wird es auch nur ca. 3 bis 5 Monate verwendet. Sobald sich das Kind gut im 5-Tonraum auskennt, wird umgestiegen auf ein Akkordeon mit Bass.
Ist der Umstieg auf ein Akkordeon mit Bassknöpfen schwierig?
Nein. Die Vorfreude auf das Akkordeon mit Bassknöpfen ist groß und die Neugier wird erneut geweckt, denn nun darf auch die linke Hand Töne erzeugen. Eine weitere Koordinationsebene kommt dazu und die Musik wird interessanter.