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Traurigste Nachricht seit Gründung des Musikinstituts Hochzoll

Am 27.07.2017 ist mein Freund – unser Kollege und Gitarrenlehrer Bela Harms verstorben. Er ist seiner Krebserkrankung erlegen, die ihn seit einem Jahr plagte.

 

Bela war seit April 2005 Teil unseres Lehrerteams. Von Anfang an hat er sich mit vorbildlichem Engagement eingebracht, war immer hilfsbereit und ehrlich. Er hat bei sämtlichen Umbauarbeiten mitgeholfen und war immer da, wenn ich ihn brauchte. Ideen mit Bela zu diskutieren und umzusetzen war eine Selbstverständlichkeit. Ihm behilflich zu sein, war mir immer eine Freude.

 

Kontinuierlich und zielstrebig hat er sich über die Jahre seinen Schülerstamm aufgebaut, sein Unterrichtszimmer nach seinen Vorstellungen eingerichtet und hatte ein handwerkliches Faible dafür, Notenregale und Gitarrenhalterungen aus Holz selbst zu bauen. Er sagte immer: „ich will mich in meiner Unterrichtsumgebung ja wohl fühlen, deshalb richte ich das Zimmer nach meinen Plänen ein, weil ich hier einen großen Teil der Woche verbringe“. Das tat er tatsächlich auch, denn er hatte im Vergleich zu allen anderen Lehrern die meisten Schüler.

 

Neben den alljährlichen Schülervorspielen, die er entweder selbst bestritt oder gemeinsam mit Kollegen gestaltete, war es ihm auch wichtig, im Stadtteil Hochzoll bei öffentlichen Veranstaltungen mit seinen Gitarrenschülern präsent zu sein, um sich mit seinem Engagement für den Stadtteil einzubringen. Das war bei Bela selbstredend.

 

Er genoss es, Teil unseres Lehrerteams zu sein und sprach es mir gegenüber immer wieder aus, dass er meine Zuverlässigkeit und meine Loyalität sehr schätzt und deshalb auch sehr gerne mit mir zusammen arbeitet. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit, da auch ich seine Zuverlässigkeit und Loyalität zu schätzen wusste – und so war unsere gegenseitige Grundhaltung von großem Vertrauen geprägt, das bis zum Schluss in unverminderter Form anhielt.

 

Bela war ein liebevoller Vater, der stolz auf seine beiden Kinder Pauline und Henry war. Bei unserem letzten gemeinsamen Ausflug, den er sich gewünscht hatte, waren meine Frau und ich, seine beiden Kinder, seine Eltern, ein befreundetes Ehepaar aus Essener Zeiten und die liebe Claudia dabei, die sich in seiner schwierigsten Zeit am hingebungsvollsten um ihn gekümmert hat. Er war stets ein nach vorne blickender Mensch und wollte es selbst bei diesem „letzten Ausflug“ allen zeigen, dass er es noch schafft, um den See zu laufen. Er hat es sich vorgenommen – und den knappen Kilometer auch geschafft.

 

Bela – du warst für mich ein „seltenes Exemplar“ – ich werde dich sehr vermissen und bin dankbar, dich kennen gelernt zu haben.      

 

In tiefer Trauer, dein Freund Alexander